Durch den Ukraine-Krieg, die hohe Inflation und der Verschärfung der Geldpolitik soll sich nach Aussagen des Versicherers Allianz das Geldvermögen weltweit reduzieren. Einen mehr als 2-prozentigen Rückgang sagt der Versicherer für das Jahr 2022 voraus. Dies würde der erste Vermögensverlust auf dem Niveau der Finanzkrise 2008 darstellen. Auch damals ging das globale Vermögen spürbar zurück.
10 PROZENT REALVERLUST SIND MÖGLICH
Haushalte können preisbereinigt etwa 10 Prozent ihres Vermögens einbüßen, wie der Versicherer erklärt. In den kommenden Jahren soll das Geldvermögen auch nur langsam wachsen. Vorausgesagt werden 4,6 Prozent bis 2025. Ein düsteres Bild, wie Finanzexperten angeben.
Die Allianz hat in ihrer vorgelegten Vermögensstudie „Global Wealth Report“ Wertpapiere, Bargeld, Ansprüche gegenüber Versicherungen, Pensionsfonds und Bankeinlagen zum 13. Mal untersucht. Nicht mit in der Studie inbegriffen sind Immobilien. Eigentlich schade, denn gerade Immobilienwerte wären ein interessanter Faktor gewesen.
LETZTES JAHR STIEG DAS VERMÖGEN NOCH UM 10 PROZENT AN
Im Vorjahr, sprich im Jahr 2021, ist das weltweite Geldvermögen um 10,4 Prozent auf 233 Billionen Euro gestiegen. Insbesondere konnten deutsche Haushalte von den boomenden Aktienmärkten profitieren. Der Handel an Börsen wurde insbesondere in der Pandemiezeit 2020 und 2021 zum neu entdeckten Trend.
Nach Berechnungen der Allianz stieg das Brutto-Geldvermögen der deutschen Haushalte im Jahr 2021 um 8,5 Prozent. Dieser Zuwachs stellt den stärksten Anstieg seit der Jahrtausendwende dar. Zudem lag er auch über dem durchschnittlichen Wachstum in Westeuropa mit einem Plus von 6,7 Prozent.
KAUF VON 135 MILLIARDEN EURO FONDS UND AKTIEN
In Deutschland haben Anleger und Sparer rund 135 Milliarden Euro Aktien und Investmentfonds im Jahr 2021 gekauft. Das entspricht rund 53 Prozent mehr als im Jahr 2020. Allerdings wird für dieses Jahr ein Rückgang des Vermögens von zwei Prozent erwartet, was dann auch deutsche Sparer und Anleger zu spüren bekommen werden.