Das sollten Sie über Aktienanleihen wissen

Aktienanleihen werden auch als Reverse Convertibles bezeichnet und sind erst seit Beginn der 1990er Jahren auf dem Finanzmarkt. Bei Aktienanleihen handelt es sich um eine Kombination aus festverzinslicher Anlage, Termingeschäft und Inhaberschuldverschreibung.

Wie funktionieren Aktienanleihen?

Der Anleger leiht dem Emittenten, sprich demjenigen, der die Anleihe zur Verfügung stellt, durch den Erwerb der Aktienanleihe über einen festgelegten Zeitraum eine bestimmte Geldmenge, den sogenannten Nennwert. Da die Aktienanleihe mit einem Risiko verbunden ist, zahlt der Emittent während der Laufzeit dem Anleger oft zweistellige Jahreszinsen auf den Nennwert. Häufig liegen die Zinsen weit über dem Niveau von anderen Anleihen, da mit Aktienanleihen ein höheres Risiko verbunden ist.

Anleger erhält nicht zwingend eingesetztes Kapital zurück

Wer mit dem Gedanken spielt, in Aktienanleihen zu investieren, sollte wissen, dass Anleger am Ende der Laufzeit nicht unbedingt ihr eingesetztes Geld zurückbekommen. Die Rückzahlung der Aktienanleihe orientiert sich stattdessen an der dem Papier zugrunde liegenden Basiswertentwicklung. Beim Basiswert handelt es sich in der Regel um eine einzelne Aktie, mehrere Aktien, einen Rohstoff oder einen Index.

Emittent hat bei Rückzahlung Entscheidungsfreiheit

Am Ende der Laufzeit hat der Emittent die Freiheit zu entscheiden, ob er dem Anleger den Nennwert der Aktienanlage zurückzahlt oder ihm vorab eine Bezugsmenge, sprich eine festgelegte Anzahl an Aktien des Basiswerts, liefert. Der Emittent richtet sich jedoch bei seiner Entscheidung nach bestimmten Kriterien wie zum Beispiel nach dem Basispreis, der eine Kursschwelle des Basiswerts bezeichnet. Der Basispreis wird bei Emission der Aktienanleihe festgelegt. Er liegt in der Regel unterhalb des Basiswertkurses.  bei Emission der Aktienanleihe.

Wann bekommt der Anleger sein Geld zurück?

Liegt der Kurs des Basiswerts am Ende der Laufzeit über dem Basispreis, erhält der Anleger sein Geld zurück. Sollte der Kurs jedoch unter dem Basispreis liegen, so erhält der Anleger vom Emittenten die vereinbarte Anzahl an Aktien geliefert, wobei der Wert der Aktien immer unter dem Nominalbetrag der Aktienanleihe liegt. Daher ist es nicht schlau, diese Aktien sofort zu verkaufen, denn der Geldwert würde unter dem ursprünglich eingesetzten Kapital liegen. Anders verhält es sich bei einer ausländischen Aktie, einem Rohstoff oder Index, bei dem in der Regel ein Geldbetrag ausgezahlt wird.

Diese Begriffe sollten Sie über Aktienanleihen kennen

  • Volatilität: gibt die Schwankungsbreite eines Wertpapiers an
  • Restlaufzeit: gibt die Anzahl der Tage bis zum Tag der Bewertung der Anleihe an
  • Nennwert: auch Nominalwert genannt; er gibt den Geldwert einer Aktie an, den der Emittent dem Käufer schuldet
  • Emittent: stellt eine juristische Person, zumeist eine Aktiengesellschaft, des privaten oder öffentlichen Rechts dar, die Wertpapiere ausgibt
  • Basiswert: oft auch als Underlying bezeichnet; Instrument, auf den sich Derivate und Aktienanleihen beziehen
  • Basispreis: wird als Referenzpreis des Basiswerts gesehen
  • Emittentenrisiko: Risiko, wenn Herausgeber einer Aktie seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann; dies kann den . Totalverlust des eingesetzten Geldes für den Anleger bedeuten
  • Clean Price: während des Börsenhandels bezeichneter Aktienanleihenkurs ohne Berücksichtigung der aufgelaufenen Stückzinsen
  • Dirty Price: während des Börsenhandels bezeichneter Aktienanleihenkurs mit Berücksichtigung der aufgelaufenen Stückzinsen
Kreditbetrag